Strategie Bericht
Q3 2021

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Kapitalmarktrück- und Ausblick

Die Aktienmärkte präsentierten im dritten Quartal 2021 ein durchwachsenes Bild. Während es zumindest in den entwickelten Märkten zu Beginn noch aufwärts ging, zeigten die Emerging Markets und insbesondere der chinesische Markt relative Schwäche und verloren im Fall des Hong Konger Börse gleich 15% in den letzten drei Monaten, die Inlandsbörse CSI 300 hielt sich mit -6,5% vergleichsweise gut. Der einstige Corona-Bezwinger Markt hat nun alle Gewinne seit Beginn der Pandemie wieder abgegeben. Die Markbreite im weltweit wichtigsten Aktienmarkt, den USA, hat im Vergleich zum Vorquartal noch weiter abgenommen (S&P 500 +3,4% vs. Russel 2000 -1,3%). Die europäischen Börsen bewegten sich wenig und lieferten ein leichtes Plus von 0,4%.

Zwei mächtige dunklen Wolken am Kapitalmarkthimmel dominieren aktuell die Stimmung der Anleger. Zum einen die weiterhin anhalten hohe Inflation und die damit verbundenen Sorgen um früheres und stärkeres Zurückfahren der Anleihekäufe der amerikanischen Notenbank. Sowie neuerlich die Sorge um einen „Lehman-Moment“ im chinesischen Finansystem, ausgelöst durch die drohende Zahlungsunfähigkeit der zweitgrößten chinesischen Immobiliengesellschaft Evergrande. Welche sonstwie bunte Koalition in Zukunft in Deutschland die Regierung stellt, spielt an den internationalen Kapitalmärkten dagegen lediglich ein untergeordnete bis gar keine Rolle.

Die Inflationsrate bleibt weiter hoch und insbesondere die Energiepreise steigen. Dies liegt sowohl an den Basis- bzw. Nachholeffekten der weltweiten Lockdowns, die eher transitorischen zu bewerten sind, jedoch auch zunehmend an der Geldschwemme durch die Notenbanken, welche langsam aber stetig auch in die Realwirtschaft vordringt. Ob dies mit einer Drosselung des Geldhahns oder sogar mit Leitzinserhöhungen kontrolliert werden kann bzw. muss wird sich zeigen. Die Zentralbanken werden in den nächsten Jahren ausloten müssen, bei welchem Zinsniveau die Inflation kontrolliert und gleichzeitig die Zinsbelastung über Wirtschaftswachstum von den Staaten noch getragen werden kann ohne eben jenes Wachstum abzuwürgen.

Viele Experten befürchten, dass ein Zahlungsausfall von Evergrande Auswirkungen auf das globale Finanzsystem haben könnte. Die Angst ist nicht unbegründet. Evergrande ist sehr stark mit Chinas Wirtschaft verflochten. Chinas Zentralbank hat daher eine klare Botschaft gesendet und fordert eine Stabilisierung des Immobilienmarktes. Das erhöht den Druck auf die Finanzbranche. „Häuser sind zum Wohnen da – nicht zum Spekulieren!“ – so die Aussage der Zentralbanker.  Andererseits muss man aber auch sehen, dass die Ängste auch auf den noch nachhallenden Erfahrungen mit Lehman basieren. Evergrande hingegen ist nicht „too big to fail“ und es muss festgehalten werden: Evergrande ist keine Bank. Somit sind seine Hauptvermögenswerte keine Finanzinstrumente, sondern Immobilien. Das Unternehmen hat eine Vielzahl von Gläubigern und hängt nicht allein von Banken ab. Das lässt eine systemische Bankenkrise eher unwahrscheinlich erscheinen.

Strategierück- und Ausblick

Die Anleiheseite lieferte trotz gestiegener Renditen einen leicht positiven Beitrag zur Performance, wobei die Inflationsgesicherten Anteile noch deutlich besser abschnitten. Die Mischung aus inflationsgesicherten Anleihen und Pfandbriefen wird insbesondere unter Risikoaspekten und als Investitionsreserve weiter beibehalten.

Den im Kapitalmarktrück-und Ausblick angesprochenen Risiken sind wir dahingehend entgegengetreten, dass wir die Aktienquote im niedrigeren Bereich gehalten haben und bei Klassik trifft Zukunft Aktienmarktbeta in Form eines MSCI World-ETFs hinzugefügt haben. Auch zukünftig erfolgversprechende Investitionen wie Umwelttechnik und Digitales wurden zulasten regionaler Themen gestärkt. Bei Growth- und Technologietiteln sind wir wegen deren Zinssensitivität zumindest temporär etwas vorsichtiger eingestellt.

Als strategische bzw. antizyklische Beimischung bleibt unser Positionierung in Edelmetallen trotz negativer Entwicklung im laufenden Jahr bestehen. Die Übergewichtung im Bereich Healthcare ist ein Grundpfeiler in unseren Strategien. Insofern lassen wir uns von der diesjährigen Underperformance nicht vom Kurs abbringen

Sollten die Märkte in eine nennenswerte Korrekturphase eintreten, werden wir unsere Liquidität sukzessive einsetzen um bestehende Positionen zu vergrößern und sich neu ergebende Chancen zu nutzen.

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